Wie der Schnuller zu unseren Babys kam

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Die Verwendung von Saughilfen ist weltweit verbreitet und die Geschichte lässt sich weit zurückverfolgen. Die ältesten erhaltenen Vorläufer des Schnullers stammen aus Ägypten und sind etwa 4.500 Jahre alt. Es handelte sich dabei um so genannte Saugtöpfe, die weniger der Nahrungszufuhr als vielmehr der Beruhigung der Kinder durch Befriedigung des Saugbedürfnisses dienten.

Auch im klassischen Altertum dürfte die Verwendung von Schnullern weit verbreitet gewesen sein, es wurden zahlreiche kleine, mit Henkeln versehene Tierchen – z.B. Frösche – gefunden, die im Gesichtsbereich kleine Öffnungen aufwiesen. Diese Figuren wurden den Kindern um den Hals gehängt und mit Honig gefüllt. Bis ins Mittelalter waren diese Saugtierchen auch im deutschen Sprachraum bekannt.

In anderen Kulturkreisen wurden auch feste Nahrungsmittel wie zum Beispiel Fische oder Fleischstücke verwendet, an denen Kinder stundenlang saugen konnten. In weiterer Folge wurden auch sogenannte Lutschbeutel verwendet, also Stofflappen, die mit einem Mus aus Mehl, Brot und Honig gefüllt waren. Gebräuchlich war auch der Zusatz von Mohnköpfen oder Alkohol. Natürlich war dies mit erheblichen Gesundheitsrisiken verbunden. Erst mit dem Aufkommen des Gummisaugers im vorigen Jahrhundert war ein Schnuller im heutigen Sinn bekannt.

Ein Schnuller kann den Stillerfolg möglicherweise beeinträchtigen. Deshalb rät beispielsweise die internationale Still-Organisation „La Leche Liga“ stillenden Müttern generell von der zu frühen Einführung des Schnullers ab. Eine Schweizer Studie konnte allerdings keinen negativen Effekt des Schnullers auf den Stillerfolg nachweisen.

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