Beikost einführen: Die wichtigsten Tipps im Überblick

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Das Thema Beikost einführen ist für viele Eltern mit zahlreichen Fragen versehen. Denn der Umstieg von der Milchnahrung zur Beikost stellt für Eltern einen Meilenstein in der Entwicklung dar. Damit du den richtigen Zeitpunkt erwischst und das Essen zu keinem Machtkampf wird, haben wir ein paar Tipps für dich gesammelt.

Ab wann Beikost zuführen?

In dem ganzen Wirrwarr von (bezahlten) Studien und Meinungen, möchten wir euch eine unabhängige Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation zeigen, die weltweit empfohlen wird (lokale Gegebenheiten aber nicht berücksichtigt):

„Exclusive breastfeeding is recommenden up to 6 months of age, with continued breastfeeding along with appropriate complementary foods up to two years of age or beyond.“

Was macht man aber nun, wenn das Baby schon mit 3 Monaten Interesse am Essen zeigt oder mit 9 Monaten noch gar nicht? Ist das ein „Problem“?

Die Frage, wann der beste Zeitpunkt zum Beikostbeginn ist, beantwortet dir am besten dein Kind, denn dein Kind ist nämlich der (einzige!) Experte dafür. Während Nahrungsmittelhersteller einen Beginn mit Vollendung des vierten Monats propagieren, sind viele Kinder erst Monate später beikostreif. Eltern fühlen sich dadurch verunsichert und versuchen mit Druck, das Kind zum Essen zu bringen. Dabei sollte Essen Spaß machen und ein lustvolles Erlebnis sein, das alle Sinne anspricht.

Wenn dein Kind also begonnen hat jedem Bissen bis in den Mund nachzuschauen und sich sehr fürs Essen interessiert, dann sind das noch keine Beikostreifeanzeichen per se. Alle Kinder im Alter von 4 bis 5 Monaten zeigen diese Anzeichen, die sich auf die Spiegelneuronen zurückführen lassen und auf starkes Fokussieren.

Für den Beikostbeginn müssen noch auf andere Signale und Entwicklungsschritte achten:

  • Dein Baby kann mit minimaler Unterstützung im unteren Rücken aufrecht sitzen
  • Das Baby zeigt Interesse am Essen und macht Kaubewegungen während der Beobachtung
  • Es kann die Bewegung Hand-Mund koordinieren
  • Der Zungenstreckreflex, der das Essen aus dem Mund schiebt, ist abgeschwächt oder verschwunden
  • Auch kann es den Kopf ohne Hilfe halten
  • Evtl. ist schon ein Zähnchen zu sehen
  • und es kann deutlich zeigen, wenn es satt ist.

Wie verläuft der Beikostbeginn?

Die Erweiterung des Essens um die Beikost verläuft bei Still- und Flaschenkindern nicht linear. Bis zu diesem Zeitpunkt waren Milchmahlzeiten für das Sättigungsgefühl verantwortlich und das Vertrauteste. So dauert es oft Monate, bis eine Milchmahlzeit durch feste Nahrung ersetzt wurde.

Je mehr Raum Eltern ihrem Kind jedoch geben und ihnen auch noch Milchmahlzeiten zustehen, umso mehr sind Kinder beruhigt und die Neugier aufs Essen erwacht wieder nach einem Weilchen. Diese vermeintlichen „Rückschritte“ treten häufig in Phasen auf, die das Kind fordern: Zahnen, Krankheit, aber auch neue Entwicklungsschritte können die Ursache dafür sein. In diesen Zeiten ist der sichere Hafen in Form von Brust oder Flasche einfacher.

Brei oder Familienkost?

Zuerst solltest du dir überlegen, ob du deinem Baby Brei anbieten willst oder ihm nach der Baby Lead Weaning Methode (BLW) ganze Stücke von der Familienkost gibst. Während beim Brei die Zutaten von dir vorgegeben werden, darf das Kind bei BLW selbst bestimmen, was und wieviel es essen möchte. Es bedeutet nicht mehr, als dem Baby bei der Umstellung zur Familienkost die freie Hand zu lassen und einen selbstbestimmten Weg zu ermöglichen.

Keinesfalls musst du dich zwischen dem Einen und Anderen entscheiden, du kannst beide Formen auch miteinander mischen und dich daran orientieren, was dein Baby mag.

Die erste Mahlzeit

Erfahrungen haben gezeigt, dass es am günstigsten ist, die Mittagsmahlzeit als erste Mahlzeit mit fester Nahrung zu kombinieren. Kombinieren, nicht ersetzen! Milch bleibt im ersten Lebensjahr die Hauptnahrungsquelle!  Für die erste Mahlzeit sollte dein Baby ausgeschlafen und noch nicht zu hungrig sein, damit es nicht ungeduldig wird. Für den ersten Hunger oder Durst kann auch ein bisschen Milch vorab gegeben werden.

Welches Gemüse eignet sich für den Beikostbeginn?

Gemüse mit süßlichem Geschmack ist für den Beginn geeignet, da die Geschmacksknospen auf „süß“ programmiert sind. Da Karotte in großen Mengen stopfend wirkt, kann Kürbis als Alternative verwendet werden, aber auch Pastinaken. Am besten wird immer nur ein neues Lebensmittel pro Woche eingeführt, damit mögliche Unverträglichkeiten schnell und effizient erkannt werden.

Bei der Auswahl der Produkte ist bei selbstgekochtem Brei oder Familienkost auf hohe Qualität zu achten! Am besten kochst du größere Portionen Brei vor und frierst diese ein. So ist auch selberkochen kein großer Aufwand. Im Falle von BLW achte bitte auf eine schonende und salzarme Zubereitung, ohne Gewürze. Dein Baby darf dann selbst entscheiden, wovon es probieren möchte. 

Trinken

Vergiss nicht deinem Baby auch Wasser oder ungesüßte Tees anzubieten zur Beikost, damit diese leichter verdaulich bleibt. Von Säften ist aufgrund des hohen Zuckergehaltes abzuraten.

Was darf nicht beim Beikostbeginn nicht fehlen?

Beginnt das Kind zu essen, kann die Anschaffung von Lätzchen und eigenem Kinderbesteck sinnvoll sein. Aber auch noch andere Accessoires sind besonders für alle die Brei selberkochen oder  für unterwegs sehr praktisch. Erfahre zu den Dingen, die dir beim Beikostbeginn nicht fehlen sollten.  

 

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