Ohrringe bei Babys – muss das sein?

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Ohrringe bei Babys – ist das wirklich okay?

Ohrringe bei Babys, findet ihr das süß? Findet ihr das okay? In unserer Redaktion sind sich alle einig. Ohrringe beim Baby, das muss noch nicht sein. In manchen Ländern wie Indien ist es religiöse oder kulturelle Tradition schon Säuglingen Ohrlöcher zu stechen. Und es scheint völlig normal zu sein.

Es gibt leider noch kein Gesetz, das ein Ohrlochstechen bei Babys und Kleinkindern verbietet

 

Das Stechen tut dem Baby weh

In unseren Breitengraden werden Ohrlöcher zur Verschönerung geschossen, aber das Stechen tut doch ganz schön weh?  Ist es nicht einfach nur ein Statement der Eltern?

In Deutschland zum Beispiel ist es eher eine Auslegungssache. Man ist der Auffassung, dass man auf die Wünsche der Kinder eingehen sollte. Möchte das Kind wirklich Ohrringe haben und kann es einschätzen wie schmerzhaft es sein kann? Doch wie alt muss ein Kind sein, um das einschätzen zu können? Schon mit 4, oder erst mit 6, oder mit 10, oder doch erst mit 14 Jahren? Eine vorsichtige Empfehlung ist zumindest, dass das Kind gegen Tetanus geimpft sein sollte.

Falls du dir wegen dem passenden Alter für das Stechen der Ohrringe bei Baby noch immer unsicher bist haben wir hier einen tollen Beitrag dazu.

 

Gefahren von Ohrringe bei Babys und Kleinkindern sind groß

  • Entzündungen der Einstichstelle
  • Verletzungsrisiko durch z.B. Hängenbleiben in Kleidungsstücken
  • Allergien, vor allem Nickelallergie
  • Verschlucken von Kleinteilen

 

Ohrlöcher stechen oder schießen?

Das Schießen mit der Ohrlochpistole ist eher nicht zu empfehlen, da sich nicht alle Teile der Pistole sterilisieren lassen. Außerdem wird mit der Pistole der Stecker durch das Gewebe im Ohrläppchen gepresst. Dadurch entstehen häufiger Wundheilungsstörungen.

Sanftes Durchstechen des Ohrläppchens mit einer sterilen Einmalnadel ist schonender. Und vielleicht auch nicht so angsteinflößend wie die Pistole.

 

Was ist unbedingt zu beachten?

  • Unbedingt sorgfältig den „Piercer“ aussuchen. Besonders zu empfehlen sind Ärzte und seriöse Piercingstudios.
  • Nickelfreie Stecker z.B. aus Titan oder Gold verwenden
  • Den frischen Stecker nicht täglich drehen, so wie es noch vor Jahren empfohlen wurde
  • Desinfektionsmittel täglich am Ohr anwenden.
  • Die Erststecker mindestens 6 Wochen im Ohr lassen
  • Immer die Hände waschen, bevor man sich ans Ohr fasst

 

Persönliche Anmerkung unserer Redakteurin zu diesem Thema:

Ich bekam damals meine Ohrlöcher von meiner Oma zur Einschulung „geschenkt“. Das ist jetzt mehr als 30 Jahre her. Obwohl ich damals erst 6 Jahre alt war, kann ich mich noch an jede schreckliche Einzelheit erinnern. Bei mir wurden die Löcher mit der Pistole geschossen. Beim ersten Loch erschrak ich fürchterlich und weinte. Alles brannte fürchterlich. Beim zweiten Loch wurde ich dann festgehalten und es tat noch mehr weh. Ein paar Tage später eiterten meine Ohrlöcher grausam. Es tat tierisch weh. Ich kann mich noch sehr gut an die Schmerzen erinnern. Leider.

Ich durfte danach keine Ohrringe mehr tragen, was sehr schlimm für mich war. Alle meine Freundinnen hatten Ohrringe, nur ich nicht. Jahre später erfuhr ich bei einem Allergietest durch Zufall, dass ich auf einige Stoffe die in Modeschmuck enthalten sind, allergisch bin. Dann habe ich mir meine alten Löcher noch einmal sanft durchstechen lassen. Jetzt trage ich seit Jahren ohne Probleme Echtsilber-Ohrringe.

Damals im Alter von 6 Jahren konnte ich nicht abschätzen, ob ich schon reif für die Ohrlöcher war. Meine Tochter ist jetzt 6 Jahre alt. Und sie bekommt noch keine Ohrlöcher. Ich habe ihr meine Geschichte erzählt. Sie hat Verständnis dafür. Wir warten noch ein paar Jahre damit.

Für mich ist eines klar: Ohrringe bei Babys und Kleinkindern, das muss nicht sein!

 

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