„Mama, was ist Krieg?“

Die Bilder und Geschehnisse der letzten Tage lassen mich nicht los. Es fühlt sich an wie ein schlechter Traum, ein sehr schlechter Traum. Ich schlafe kaum und bin tagsüber angespannt. Als Kind habe ich es selbst erlebt. Die Bilder und Berichte in den Medien erwecken lang begrabene Erinnerungen wieder zum Leben. Ja, ich bin ein Kriegskind und ja, ich wünschte ich bekäme nie die Frage „Mama, was ist Krieg?“ gestellt.

Wie erklärt man Kindern Krieg?

Kindgerechte Informationen, egal ob durch Gespräche, Bilderbücher, Kinderfilme oder Spiele, sind enorm wichtig und helfen den Kindern dabei ihre Gefühle auszudrücken. Kinder dürfen mit ihren Fragen zu Terror, Krieg und Flucht nicht allein gelassen werden. Die Krisen der Welt sind in den Kinder- und Klassenzimmern angekommen. Flüchtlingskinder besuchen gemeinsam mit unseren Kindern, die in Österreich geboren sind, die Schulen. Bei vielen leben die angehörige ihrer Familien noch in den Krisengebieten.

Wie erkläre ich es altersgerecht?

Kinder unter 7 Jahren reagieren vor allem auf Angst erzeugende Geräusche und Bilder von verletzten Kindern. In diesem Alter sollten die Kinder keine ungefilterten realen Berichte über Kriegshandlungen sehen und nicht unbeaufsichtigt Zeit vor dem Fernseher verbringen. Das wichtigste ist ihnen das Gefühl der Sicherheit zu vermitteln. Bilderbücher können dir dabei helfen, einen altersgerechten Zugang zu ihren Ängsten zu bekommen. So können sie Fragen stellen und Antworten bekommen.

Im Alter zwischen acht und zwölf Jahren hinterlassen Nachrichten von Krieg und Terror ein Gefühl der Hilflosigkeit und des Ausgeliefertseins. Besonders wichtig ist es, dass sie dieses Gefühl auch ausdrücken können. Vermeidet als Eltern Verdrängung, indem ihr bei Kriegsmeldungen gleich umschaltet. Nimmt euch Zeit für klärende, aber kindgerechte Gespräche. Auch für diese Altersgruppe wird empfohlen durch Bücher oder Kinderfilme das Thema von einer kindgerechten Seite zu beleuchten.

Jugendliche lesen schon selbst Nachrichten, vor allem im Internet, oder tauschen in den sozialen Medien ihre Meinungen aus. Ihnen ist nachfragen, diskutieren und sich engagieren wichtig. Unterstützt sie bei einer Spendensammlung. Das gibt ihnen das Gefühl zu helfen, etwas Gutes zu tun. Ihnen ist es sehr wichtig sich engagieren zu können. Hier ist es auch wichtig sich Zeit für klärende Gespräche zu nehmen damit auch sie Antworten auf ihre Fragen bekommen.

Überfordert dieses Thema Kinder und Jugendliche?

Es ist ein sehr unbequemes Thema. Wichtig ist es, es nicht wegzuschieben und zu verdrängen, sondern offen darüber zu reden. Denn alle können dabei etwas fürs Leben mitnehmen. Wieviel Informationen ein Kind braucht, ist ganz individuell – manche wollen alles bis ins kleinste Detail wissen, andere sind mit groben Informationen zufrieden. Wer gemeinsam mit seinem Kind nach Möglichkeiten sucht, Ängste abzubauen, gibt ihm damit eine generelle Strategie mit, wie es lernt, mit Unbehagen umzugehen.

Wie kann ich helfen?

Wer helfen möchte, hier ein paar Hilfsorganisationen:

Wer Wohnraum für Flüchtlinge anzubieten hat, kann sich bei der Koordinierungsstelle des Innenministeriums melden, erreichbar unter nachbarschaftsquartier@bbu.gv.at. Sie werden dann weitere Instruktionen bekommen.

Betroffene aus der Ukraine können bei dieser Hotline des Innenministeriums anrufen: +43 1 2676 870 9460.

Jeder Mensch sollte in Frieden leben dürfen.

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