Garten kindgerecht (um-)gestalten: 10 Tipps

Abb. Bub gießt rote Tulpen - stock.adobe.com © candy1812

An einem eigenen Garten erfreuen sich Familienmitglieder jeden Alters. Während die Erwachsenen ihn gerne zur Entspannung oder für den Anbau von Gemüse nutzen, ist er für die Kinder vor allem eine Spielwiese – im wahrsten Sinne des Wortes. Allerdings können im eigenen Garten auch Gefahren lauern, weshalb es wichtig ist, dass der Garten kindersicher sowie auch kindgerecht gestaltet wird. Letzteres bedeutet, dass die Spielgeräte & Co an das Alter der Kinder angepasst werden, sodass sie den Außenbereich optimal nutzen können; früher oder später sogar ohne ständige Aufsicht. Folgende Tipps helfen dabei:

Den Garten explizit planen.

Viele Menschen überlassen die Entwicklung des eigenen Gartens dem Zufall. Sie übernehmen ihn vielleicht unverändert vom Vorbesitzer oder gestalten nach und nach einzelne Ecken um. Solange es keine Kinder in der Familie gibt, ist das auch kein Problem. Sobald jedoch die erste Geburt ansteht, ist es wichtig, für Sicherheit zu sorgen und auch den Garten diesbezüglich zu überprüfen. Es lohnt sich daher, die nächste Gelegenheit wie eine größere Veränderung am Garten oder eben eine Schwangerschaft zu nutzen, um ein ganzheitliches Konzept zu entwerfen. Wer will, kann sich dafür professionelle Hilfe holen. Aber auch auf eigene Faust ist es möglich, einen kindersicheren sowie kindgerechten Garten zu entwerfen. Der erste Schritt besteht darin, den Garten erst einmal auszumessen und auf seinen aktuellen Zustand zu überprüfen. Im zweiten Schritt wird geplant, wie der Garten in Zukunft aussehen soll und im dritten Schritt können schließlich die dafür notwendigen Maßnahmen umgesetzt werden.

Potenzielle Gefahren beseitigen – oder absichern.

Sicherheit ist das A und O für Familien mit Kindern. Das gilt in den eigenen vier Wänden ebenso wie im Außenbereich. Bei der Planung sowie Umgestaltung des Gartens hat daher die Kindersicherheit stets oberste Priorität. Dabei müssen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden: Giftpflanzen müssen entfernt werden, ebenso wie eventuelle Wasserstellen, in denen für Kinder ein Ertrinken drohen könnte. Der klassische Gartenteich oder die Regentonne ist dafür ein typisches Beispiel. Weiterhin ist es wichtig, dass keine Gegenstände wie Gartenwerkzeug herumliegen, die für Kinder gefährlich sind. Und zuletzt muss natürlich bei allen Maßnahmen wie dem Bau von Spielgeräten darauf geachtet werden, dass sie für die Kinder in ihrem jeweiligen Alter sicher sind.

Spielgeräte für Kinder kaufen oder bauen.

Große Spielgeräte wie eine Schaukel, eine Rutsche oder ein Kletterturm sind kein Muss, damit die Kinder im Garten spielen und Spaß haben können. Sie sind aber sicherlich ein Highlight. Wer also den Platz und die Lust hat, kann solche größeren Spielgeräte im Garten aufbauen. Das gilt auch für einen Sandkasten, ein Spielhaus oder ein Baumhaus – prinzipiell sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist aber auch hierbei, dass stets die Sicherheit der Kinder gewährleistet ist. Mütter oder Väter, die handwerklich begabt sind, können solche Spielgeräte selbst bauen und daraus ein tolles gemeinsames Projekt mit den Kindern machen. So oder so ist es erforderlich, dass die Materialien stabil, frei von Giftstoffen sowie funktional sind.

Einen Bereich für jedes Alter anlegen.

Vom Garten soll selbstverständlich die ganze Familie profitieren. Das gilt für die Kinder in jedem Alter und das gilt auch für die Eltern. Sinnvoll ist daher, in der Planungsphase verschiedene Bereiche einzuplanen, damit jeder einen Teil mitgestalten und optimal nutzen kann. Ein Gemüsebeet in der einen Ecke, ein Kinderspielhaus in der anderen, ein Pool für die Teenager und ein Grillplatz für die ganze Familie – so oder so ähnlich kann ein Garten aussehen, der für alle Altersgruppen ausgelegt ist. Das macht aber zugleich deutlich, wo die Herausforderungen liegen können: Der Pool oder der Grillplatz könnten für kleinere Kinder sowie auch Haustiere Gefahren bergen, die abgesichert werden müssen. Somit sind eventuell Kompromisse oder zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen notwendig. Obwohl jeder seinen eigenen Bereich erhält, muss also ganzheitlich geplant werden. Dann lässt sich in der Regel eine gute Lösung finden, mit der alle Familienmitglieder glücklich sind.

Flexibel denken.

Kinder entwickeln sich in jungen Jahren in einem rasanten Tempo. Plötzlich sind sie für das Spielhaus zu groß oder sie finden die Rutsche nicht mehr interessant. Deshalb lohnt es sich, von Beginn an flexibel zu denken und den Garten so zu gestalten, dass er ohne großen Aufwand an Veränderungen angepasst werden kann. Modulare Spielgeräte sind dafür eine Option, sodass einzelne Elemente verändert, entfernt oder hinzugefügt werden können. Wie bereits erwähnt, ist es aber auch nicht zwingend notwendig, auf große oder fest installierte Spielgeräte zu setzen. Schon mit beweglichen Spielsachen wie einem Ball oder einem kleinen Trampolin sind die meisten Kinder glücklich – und diese können problemlos jederzeit umgestellt sowie ausgetauscht werden. Anstatt zu viel Geld und Zeit in einzelne Elemente zu investieren, lohnt sich also Flexibilität, damit sich der Garten sozusagen parallel zu den Lebensphasen der einzelnen Familienmitglieder weiterentwickelt.

Abb. Spielturm für Kinder – stock.adobe.com © Marco2811

Bewusst auch Freiflächen lassen.

Manchmal ist es sogar besser, eine Fläche wie eine Wiese im Garten einfach freizulassen, anstatt diese vollständig mit Spielgeräten zu füllen. Kinder haben schließlich eine lebendige Fantasie und werden gerne selbst kreativ, wie sie diese Fläche nutzen möchten. An einem Tag machen sie vielleicht ein Fußballfeld daraus, an einem anderen Tag einen Wochenmarkt. Eine Freifläche, die von allen Familienmitgliedern nach Lust und Laune genutzt werden kann, sollte daher zu jedem Garten gehören.

Praktisch denken.

Natürlich sollen die Kinder im Garten toben können und Spaß haben. Trotzdem sollte er auch aus Sicht der Eltern praktikabel sein. Ein Garten kann schließlich viel Arbeit verursachen, beispielsweise den Swimmingpool zu reinigen oder die Beete zu bewirtschaften. Zudem wird der Schmutz mit in die Wohnung gebracht und wenn die Kinder im Garten mit Wasser spielen, müssen auch die Klamotten meist im Anschluss gewaschen werden. Die Gartengestaltung entscheidet somit teilweise darüber, wie viel Mehrarbeit die Eltern haben – in einem vermutlich sowieso schon stressigen Alltag. Wer jedoch praktisch denkt und gewisse Vorkehrungen trifft, kann diese Arbeit reduzieren, ohne dass die Qualität des Gartens aus Sicht der Familienmitglieder leidet. Muss es zum Beispiel wirklich ein Wasserspielplatz für die Kinder sein oder reicht nicht ein normaler Spielplatz? Wie kann verhindert werden, dass die Kinder den Schmutz mit in den Wohnbereich bringen? Solche und ähnliche Fragen gilt es vorab zu klären, dann wird man es sich hinterher selbst danken.

Klare Regeln aufstellen.

Manchmal sind auch klare Regeln die Antwort auf solche Fragen. Dass die Kinder ihre Schuhe ausziehen, bevor sie das Haus betreten, ist hierfür ein gutes Beispiel. Ebenso dienen klare Regeln der Sicherheit, wenn die Kinder beispielsweise den Garten nicht verlassen oder nicht ohne Aufsicht das Klettergerüst nutzen dürfen. Das bedeutet natürlich nicht, dass die Eltern von ihrer Aufsichtspflicht entbunden sind. Zumindest kann aber das Risiko von Verletzungen, Unfällen & Co minimiert werden, indem klare Regeln aufgestellt und altersgerecht kommuniziert werden.

Einen Treffpunkt für die ganze Familie einrichten.

Der Garten soll kindgerecht sein, aber eben nicht nur. Er ist schließlich ein schöner Aufenthaltsort für die ganze Familie und sollte daher auch einen gemeinsamen Treffpunkt darstellen. Ein Bereich sollte bei der Planung somit diesem Zweck gewidmet werden, beispielsweise in Form einer schönen Terrasse mit Gartenlounge oder als Grillplatz für das gemeinsame Essen. Geselligkeit kann demnach in verschiedenen Formen in den Garten integriert werden – und das sollte sie auch, denn davon profitiert der Familienzusammenhalt.

Abb. Mädchen beim Ballspiel im Sommer – stock.adobe.com © Robert Kneschke

Die richtigen Spielsachen zur Verfügung stellen.

Bleibt nur noch die Frage offen, welche beweglichen Spielsachen im Garten nicht fehlen dürfen. Sie muss individuell beantwortet werden, abhängig von verschiedenen Faktoren: Wie alt sind die Kinder? Wofür interessieren sie sich? Welches Budget steht zur Verfügung? Wie viel Platz ist im Garten sowie als Stauraum vorhanden? Prinzipiell reichen einfache Spielsachen wie Bälle oder Sandspielzeug vollkommen aus, um die Kinder zu beschäftigen. Die Eltern können aber auch bewusst Anreize setzen, um die körperliche Aktivität oder gewisse Fähigkeiten wie die Motorik beziehungsweise die sozialen Kompetenzen zu fördern. Mit etwas Kreativität und ausreichend Abwechslung findet sich somit stets ein passendes Spiel für die Kinder oder die ganze Familie.

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