Kinderfahrzeuge: Wahl und Sicherheit

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Kinderfahrzeuge gibt es bereits seit vielen Jahrzehnten. Grund für ihre Beliebtheit ist, dass sie Kinder fördern und stärken. In ihrem Gebrauch sollten sie dabei altersgerecht und sicher auf das eigene Kind abgestimmt sein.

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Welche Kinderfahrzeuge gibt es?

In Online-Shops sowie Geschäften findet man viele Arten von Kinderfahrzeugen. Der Gedanke hinter jedem Fahrzeug ist es, die Motorik, die Koordination und den Gleichgewichtssinn der Kinder zu fördern. Außerdem stärken sie die Muskulatur auf eine spielerische Weise, wodurch die Abwehrkräfte des Kindes gestärkt werden.

Wichtig bei der Wahl eines geeigneten Spielzeugs ist es, das Alter, die Fähigkeiten und die Größe des Kindes mit einzubeziehen. Mit einem altersgerechten Kinderfahrzeug wird das Kind weder über- noch unterfordert. Grundsätzlich hat man ab dem ersten Lebensjahr die Wahl zwischen folgenden Kinderfahrzeugen:

  • Rutschautos ab 1
  • Laufroller ab 2
  • Kinder-Traktoren ab 3
  • Go-Karts ab 3
  • Elektroauto ab 3
  • Kinderquads ab 3
  • Tretroller ab 3
  • Fahrräder ab 3
  • Kindermotorräder ab 3

Vorbereitung: Spielzeug vs. Fortbewegung

Grundsätzlich gibt es keinen direkten Unterschied zwischen einem Fahrzeugspielzeug und einem Fortbewegungsspielzeug. Beide Arten verfolgen den Gedanken, dem Kind etwas beizubringen. Bei ihrer Wahl ist es jedoch vorteilhaft, nicht sofort mit dem kompliziertesten Fahrzeug zu starten. Das Kind sollte in der Lage sein, sich Schritt-für-Schritt an gewisse Eigenschaften zu gewöhnen.

Mit einem Fahrrad als Startfahrzeug ist es beispielsweise schwieriger für das Kind das Gleichgewicht zu halten, als wenn es mit einem geeigneten Laufroller für Kleinkinder anfängt. Das wiederholte Fahren eines Laufrollers bringt dem Kind die Lenkung eines Fahrrads näher und dass es sofort dem Treten und der Sturzgefahr ausgesetzt ist. Auch auf den Laufroller kann ein Kind vorbereitet werden. Ein Rutschauto bringt dem Kind beispielsweise in einer langsameren Geschwindigkeit das Lenken bei.

Auf die Frage, wann ein Kind für welches Fahrzeug bereit ist, kann nicht genau geantwortet werden. Der Übergangszeitpunkt ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Um Unfälle zu vermeiden, sollte jedoch erst dann zu einem schwereren Fahrzeug gewechselt werden, wenn ein Kind mit dem einfacheren Modell sicher ist.

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Unfälle vermeiden: Größe und Gewicht

Um Unfälle zu vermeiden und Verletzungen bei Stürzen abzuschwächen, empfiehlt es sich die Größe und das Gewicht des Fahrzeuges auf das Kind abzustimmen. Hierzu gelten folgende Regeln:

  • Größe:

Bei der Größe jedes Spielfahrzeuges ist es wichtig, dass das Kind mit beiden Füßen sicher auf dem Boden steht. Andernfalls wird das Lernerlebnis durch einen zu geringen Balanceakt vermindert. Auch die Armlänge des Kindes sollte in die Größe des Fahrzeugs einbezogen werden. Die Proportionen des Kindes kombiniert mit der passenden Fahrzeuggröße, verringern die Unfallgefahr. Bei einem Sturz kann sich das Kind zudem besser abfangen, wenn das Fahrzeug die richtige Größe hat.

  • Gewicht:

Neben der Größe sollte zudem auf das Gewicht des Fahrzeugs geachtet werden. Je nach Fahrzeugart gibt es gewisse Dinge zu beachten. Bei vierrädrigen Modellen empfiehlt es sich beispielsweise, dass das Fahrzeug schwerer als das Kind ist. Verteilt das Kind sein Gleichgewicht nicht gut, vermeidet ein schwereres Fahrzeug das Umkippen.

Bei zweirädrigen Fahrzeugen sollte das Gewicht jedoch so gering wie möglich ausfallen. Als Richtwert gilt, dass das Spielfahrzeug maximal die Hälfte des Kindsgewichtes haben darf. Ein leichtes Modell erhöht die Steuerfähigkeit und sorgt für einen leichteren Aufprall bei einem Sturz. Da die Kraft und Ausdauer von Kindern noch nicht so stark ausgeprägt ist, sorgt ein leichteres Fahrzeug zudem für ein längeres und besseres Spielerlebnis.

Die richtige Schutzausrüstung

Nachdem ein passendes Fahrzeug gewählt wurde, empfiehlt es sich noch, den Kinderkörper vorzubereiten. Wissenschaftliche Studien belegen laut der deutschen Verkehrswacht eindeutig, dass Unfälle wesentlich drastischer ausfallen, wenn ein Radfahrer keinen Helm trägt. Und besonders bei Kindern können Stürze schwerwiegende Verletzungen wie Kopfverletzungen herbeiführen. Grund hierfür sind die verminderten Abwehrkräfte des Kindeskörpers. 

Genau deshalb empfiehlt es sich, einen passenden Helm für das Kind zu kaufen. Hier gibt es die Wahl zwischen herkömmlichen Fahrradhelmen, Fullface-Helmen und Enduro-Helmen. Je nach Belieben und Fahrzeugart kann hier gewählt werden. Wenn man sich bei der Helm-Art nicht sicher ist, kann man sich in Fahrrad- und Helmläden beraten lassen. Die Verkäufer kennen sich meistens bereits mit der Thematik aus und helfen dem Kind, einen passenden und rundum schützenden Helm zu finden.

Des Weiteren kann es bei Kindern durch die geringeren Abwehrkräfte und weicheren Knochen empfehlenswert sein, auch den Knie-, Ellenbogen- und Nackenbereich zu schützen. Für den Nacken gibt es einen sogenannten „Neckbrace“-Schutz. Für das Knie und den Ellenbogen gibt es für den Schutz sogenannte „Protektoren“.

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Sicherheit im Straßenverkehr

Um Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten, sollte sichergestellt werden, dass das Kind im Straßenverkehr überhaupt gesehen wird. Ist das Kind in dem Alter angelangt, wo es mit dem Fahrrad im Straßenverkehr teilnehmen kann und darf, sollte es vorher unterschiedliche Vorbereitungen treffen. So sollte es beispielsweise sicher fahren können. Zudem bieten sich am Fahrrad unterschiedliche Maßnahmen zur Sicherheitserhöhung an:

  • Beleuchtung an den Speichen und den Pedalen
  • Reflektoren an den Speichen, Pedalen und an der Schutzkleidung
  • funktionierende Bremsen
  • ausreichender Reifendruck
  • Klingel

Vorbildfunktion von Erwachsenen

Die verantwortungsbewusste Verwendung der Spielzeugfahrzeuge und Fortbewegungsfahrzeuge lernen die Kinder meistens lediglich von ihren Eltern. Kinder werden Helme nur dann als selbstverständlich ansehen, wenn Eltern und andere Begleitpersonen mit gutem Beispiel vorangehen und selbst Helme tragen. Neben dem Tragen von Schutzausrüstung sind Erwachsene auch in Sachen Verhalten im Straßenverkehr vorbildlich. Genau deshalb sollten diese genauso handeln, wie sie es von ihren Kindern erwarten.

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