Geräuschempfindlich? Hyperakusis? Auditive Wahrnehmungsstörung?

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Geräuschempfindlich? Hyperakusis? Auditive Wahrnehmungsstörung?
Seit einiger Zeit fängt mein Sohn Eric (6 Monate) immer voll zum Brüllen an, wenn ich zum staubsaugen anfange. Es hilft auch nicht wenn ich ihn auf den Arm nehme. Was kann ich machen? Kennt das noch jemand? Lg Carina
Liebe Carina,
was du beschreibst könnte auf eine Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen hindeuten. Es geht vielen Kindern so, dass sie laute Geräusche wie Mixer, Staubsauger oder Rasenmäher nur schlecht aushalten und ihren Unmut dann je nach Alter etwa durch Weinen ausdrücken oder, wenn sie älter sind, sich die Ohren zuhalten oder sogar das Zimmer verlassen. Besonders in der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres kann die Angst vor Geräuschen in eine richtige Panik ausarten und dein Kind reagiert stärker als sonst.
Wichtig ist, dass du deinen Sohn mit seinen Gefühlen und Empfindungen ernst nimmst und sie nicht herunterspielst oder dich darüber lustig machst. Wenn möglich, dann vermeide die Geräuschquellen, die ihm unangenehm sind, wenn er anwesend ist oder – wenn es nicht geht – dann versuche, sie ihm erträglicher zu machen, indem du ihm z.B. beim Staubsaugen in der Trage hast.

Geräuschempfindlich? Hyperakusis? Auditive Wahrnehmungsstörung?

Viele Eltern berichten davon, dass sich diese Überempfindlichkeit im Laufe der Zeit wieder von selbst gibt. Es gibt aber auch viele Menschen, bei der sie sich nicht legt – der lateinische Fachbegriff für diese Besonderheit heißt Hyperakusis.
Die Hyperakusis meint eine Überempfindlichkeit gegenüber Höreindrücken, die durch eine Änderung der zentralen Verarbeitung von Hörinformationen entsteht und zählt zu den auditiven Wahrnehmungsstörungen. Dabei ist das Gehör der Betroffenen völlig normal und intakt – lediglich ihre Toleranzgrenze gegenüber Geräuschen ist gesenkt. Es handelt sich dabei um keine Krankheit, sondern ein Symtptom, das auch bei hochsensiblen Menschen zu beobachten ist: Sie können mit der Reizüberflutung nicht umgehen – das menschliche Gehirn ist mit der Verarbeitung der vielen verschiedenen Reize, die auf uns einströmen, überfordert.

Ursachen für die Hyperakusis

Ärzte und Hirnforscher vermuten hinter der Hyperakusis eine Störung im Mechanismus, der zwischen wichtigen und unwichtigen Geräuschen unterscheidet. Weil das Kind dadurch merh Reize verarbeiten muss, reagiert es darauf mit Weinen und Unwohlsein. Auch Zittern und Herzrasen können Begleiterscheinungen sein.

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Was du tun kannst

Wie du siehst, berichten viele Eltern davon, dass ihre Kinder gegenüber Geräuschen empfindlich reagieren. Du bist damit keinesfalls alleine. Was du tun könntest ist, deinem Kind als Alternative Kopfhörer als Gehörschutz aufzusetzen, damit die Geräusche gedämpft bzw. ganz ausgeblendet werden.


Kinder Gehörschutz – Kapselgehörschutz

Die Behandlungsmöglichkeiten sind für Kinder sehr eingeschränkt: Einerseits kannst du dein Kind vor zu vielen akustischen Reizen schützen, du kannst mit ihm die auditive Wahrnehmungsstörung im Zuge einer Sensorischen Integrationstherapie anschauen lassen und dir dort mehr Tipps und Tricks holen oder später, wenn dein Kind im Kindergartenalter ist, in Absprache mit dem HNO einen Noiser verwenden. Ein Noiser ist ein hörgeräteähnlihcher Einsitz, der dem Ohr eine Geräuschkulisse vorspielt und dem Gehirn so die Möglichkeit gibt zu lernen, mit der Hörumgebung besser umzugehen.

Ich hoffe, dass hier ein paar Tipps für dich dabei sind, die euch weiterhelfen.

Alles Liebe, deine Anna

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