Vegetarische Kinderernährung – Das müssen Eltern unbedingt beachten

Obst- und Gemüsekorb
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Vegetarische und vegane Ernährung wird bei uns immer beliebter, aber kann ich mein Kind ohne Fleisch und andere tierische Produkte ausreichend gut ernähren? Veronika Macek-Strokosch, Ernährungswissenschafterin mit speziellem Fokus auf Kinderernährung, erklärt, worauf es zu achten gilt.

 

Vegetarisch liegt im Trend. Rund 9 % der Österreicher ernähren sich mittlerweile fleischlos und täglich werden es mehr. Das Bewusstsein für Tierleid und Nachhaltigkeit wird in der Bevölkerung immer größer. Und so entschließen sich viele, auf jegliche tierischen Lebensmittel zu verzichten. Wenn also Papa und Mama vegetarisch essen, dann ist es nur ein logischer Schritt, auch für die Kinder auf diese Art zu kochen und diese vegetarisch großzuziehen.

Veronika Macek-Strokosch, Ernährungswissenschafterin mit speziellem Fokus auf Kinderernährung, rät bei einer Umstellung auf vegetarische Ernährung zur Vorsicht, denn grundsätzlich versorgt eine ausgewogene Ernährung mit pflanzlichen und tierischen Lebensmittel unsere Kinder mit allen wichtigen Nährstoffen: „Wenn Sie Ihr Kind vegetarisch ernähren möchten, ist das möglich, jedoch müssen Sie einige Punkte beachten, zum Beispiel: Mit einer pflanzlichen Ernährungsweise, die Milch, Milchprodukte sowie Eier hinzunimmt, kann der Körper ohne Nahrungsergänzungsmittel gut versorgt werden.“  Denn in Eiern, Milch und Milchprodukten ist reichlich Eiweiß und auch Zink enthalten. Genauso wie in Vollkornprodukten, die unbedingt auf dem Speiseplan stehen sollen, um eventuelle Mängel zu vermeiden.

„Außerdem sollte auf eine ausreichende Aufnahme von Eisen (Vollkornprodukte, Weizenkleie, Quinoa, Hirse, Amaranth, Hülsenfrüchte, Eier, Spinat, Schwarzwurzeln) innerhalb des vegetarischen Ernährungsplans geachtet werden. Am besten kombinieren Sie einsenreiche pflanzliche Lebensmittel mit Vitamin C-reichem Gemüse und Obst, wie Brokkoli, Fenchel oder Beeren“, so die Expertin. Denn Vitamin C begünstigt die Aufnahme von Eisen aus einer Mahlzeit.

 

Bevor sich Eltern für eine vegetarische Kost entscheiden, sollten sie über diese Punkte Bescheid wissen:

  • Eisen aus tierischen Produkten ist für den Körper besser zu verwerten als Eisen aus pflanzlichen Gerichten.
  • Fisch gehört auf den Speiseplan ihrer Kinder: er ist ein wichtiger Lieferant von hochwertigem Eiweiß, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D und Jod.
  • Von einer rein veganen Ernährung für Kinder ist abzuraten, denn hier ist das Risiko für einen Nährstoffmangel sehr groß. Dies kann zu Engpässen in der Eiweißversorgung, bei Vitamin B2, B12, Calcium Iod, Vitamin A und D führen.
  • Da Kinder nicht nur bei den Eltern, sondern im Kindergarten, der Schule, bei Freunden, auf Festen, im Sportverein usw. essen, können sie durch eine streng vegane Kostform in eine Außenseiterrolle gedrängt werden.
  • Locker bleiben: Essen soll ein angenehmer, entspannter Teil des Familienlebens bleiben. Verbote und strenge Regeln sorgen für Stress beim Kind und können unter Umständen zu Essstörungen führen.

 

Grundsätzlich gilt: Für die geistige und körperliche Entwicklung des Kindes ist eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung besonders wichtig. Lässt man etwas weg, so ist immer Vorsicht geboten. Macek-Strokosch: „Entscheiden sich die Eltern dennoch für eine vegetarische oder vegane Ernährung ihres Kindes, sollten sie sich am besten von ihrer KinderärztIn und einer qualifizierten Ernährungsfachkracht (ErnährungswissenschafterIn oder DiätologIn) beraten lassen.“

 

 

Information:

Eat2day Ernährungsconsulting
Mag. Veronika Macek-Strokosch
Ernährungswissenschafterin,
Dipl. TCM-Ernährungsberaterin
www.eat2day.at

 

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