Wenn die Sonne nachts nicht scheint

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Helen übernachtet heute bei Oma und Opa. Sie freut sich schon sehr darauf, aber sie ist auch ein bisschen aufgeregt, es ist schließlich das erste Mal, dass sie allein bei Oma und Opa schläft. Naja, so ganz allein ist sie nicht, Hugo kommt natürlich mit. Hugo ist ihr Kuschelhase und ihr bester Freund. Er hat zwei lange Ohren, die schon etwas abgewetzt sind, einen weißen Bauch und ein kleines Buschelschwänzchen – ein Hase eben. Und Hugo weiß alles! Wirklich alles! Helen überlegt noch mal: Hat sie alles eingepackt? Schlafanzug? – Ist im Koffer! Zahnbürste? – Ist im Koffer! Frische Socken? – Sind im Koffer! Na, dann kann es ja losgehen.

Den ganzen Tag über spielt sie mit Oma und Opa im Garten. Zwischendurch essen sie auf der Terrasse selbst gebackene Kekse und trinken Kakao mit einem klitzekleinen Klecks Schlagobers – mmmh, lecker!

Dann ist es Zeit Schlafen zu gehen. Oma liest ihr eine Geschichte vor und sie reden noch ein bisschen, bevor das Licht ausgeht. Helen schaut sich im dunklen Zimmer um. Ein paar Gegenstände kann man grade noch erkennen, den Schrank, den Stuhl und das Bild mit der Blumenwiese, das Helen so lustig findet, weil ganz hinten eine Kuh steht, die sich über die Schnauze leckt.

So sehr sie es aber versucht, Helen kann einfach nicht einschlafen. Sie kuschelt sich an Hugo, der kuschelt zurück. „Es ist so dunkel“, denkt Helen, „wo wohl die Sonne jetzt ist?“ Schon meldet sich Hugo zu Wort. „Ja weißt du das denn nicht?“ Hugo tut ein bisschen überheblich, wie immer, wenn er mit seinem Wissen glänzen kann. „Jeden Abend, wenn bei uns die Sonne untergeht, zieht sie am Himmel weiter nach Australien. Dort leben die Kängurus und die Koalas. Da scheint die Sonne, wenn es bei uns Nacht ist. Morgens kommt sie dann zurück und in Australien wird es dunkel. Abends geht sie bei uns wieder unter und scheint in Australien. Dann kommt sie wieder zurück …“ Hugo ist nicht zu bremsen. Er erzählt noch eine Weile weiter, aber das hört Helen schon nicht mehr. Sie ist eingeschlafen.

 

Sätze die beim Einschlafen helfen

Erinnere dich,wie du heuer im Sommer über eine Wiese gegangen bist.

Hast du da auch einen Schmetterling gesehen, oder vielleicht mehrere? Kannst dich noch an die Farben erinnern und  daran, wie leicht der Schmetterling von Blume zu Blume geflogen ist?

Sieh dir jetzt dieses Tier einmal von der Nähe an

Vielleicht hat es sich gerade auf deine Hand gesetzt. Wie leicht und wie schön es ist. Du kannst die Fühler sehen und die Flügel und die ganz zarten Beine… und wenn du so auf diesen Schmetterling schaust, kannst du auch ganz leicht und sanft atmen, so sanft wie ein Schmetterling, leicht, sanft, leicht, und sanft…

 

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