Wenn der Regenbogen schlafen geht

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„Schau mal Mama, ein Regenbogen!“, ruft Otto ganz aufgeregt. Er steht am Fenstersims und zeigt mit dem Finger auf den Himmel. „Wie  schön er ist, und er leuchtet so hell“, sagt Ottos Mutter lächelnd. Tatsächlich, der Regenbogen spannt sich strahlend über den grauen Himmel. Otto hüpft vor Aufregung hin und her. „Ich hole die Kamera und knipse ein Bild. Ich möchte es dann in meinem Zimmer über dem Bett aufhängen, damit der Regenbogen immer über meinem Kopf leuchtet“. Der Bub rennt ins Wohnzimmer und nimmt die Kamera aus dem Schrank. Als er wieder in die Küche kommt und am Fenster steht, sieht er, dass sich der Regenbogen verändert hat. Er leuchtet nicht mehr, die Farben sind verblasst. Ottos Augen füllen sich mit Tränen.

„Mama, was ist mit dem Regenbogen passiert? Warum leuchtet er nicht mehr?“. Die Mutter streichelt Otto zärtlich über den Kopf. „Komm, Otto. Ich mache dir eine heiße Schokolade und erzähle dir eine Geschichte über den Regenbogen“. Otto kuschelt sich zwischen zwei Kissen auf das Sofa und hält eine Tasse mit dampfender Schokolade in den Händen. Er schaut seine Mutter mit großen Augen an.

„Nun, der Regenbogen hat eine sehr wichtige Aufgabe. Er wandert stets umher und erscheint immer dort, wo es gerade geregnet hat. Dann ruft er die Sonne und bittet sie, wieder zu scheinen. Doch manchmal muss sich die Sonne durch dicke Wolken kämpfen. Dann muss er sie sehr lang rufen, damit sie auch kommt. So wird der Regenbogen müde. Er weiß, dass es an einem anderen Ort auch schon wieder regnet. Deshalb wird er schon bald dorthin wandern, um die Sonne zu rufen. Also muss er sich ausruhen, um wieder so schön und stark leuchten zu können“, erzählt die Mutter.

„Also schläft der Regenbogen jetzt?“, fragt Otto aufgeregt: „Aber er hat die Sonne noch nicht gerufen!“. „Lass uns aus dem Fenster sehen“, sagt die Mutter lächelnd. Otto dreht sich um und sieht hinaus. Inzwischen hat die Sonne die Wolken vertrieben und scheint wieder in voller Pracht. „Gute Nacht, lieber Regenbogen“, sagt Otto glücklich.


Liebe Mama, lieber Papa!
Schläft dein Schatz/deine Schätze schon? Nein? Dann probiere es doch mit diesem Text:

Erinnere dich an gestern, an die Welle am Meer. Heute kannst du auch einen sanften Wind spüren, der über dein Gesicht streicht. Ganz zart und angenehm.

Den Wind streichelt deine Wangen, deine Stirne,  deine Wangen, deine Nase.

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