Einhalten im Alltag: 10 Dinge, die wir von unseren Kindern lernen können

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Gestern waren wir am Spielplatz. Ich hatte die Zeit, die anderen Eltern ein wenig zu beobachten. Da fiel mir eines auf: Wir Erwachsene hetzen uns durch den Alltag. Wir rennen durchs Leben, als müssten wir als Erster im Ziel sein. Wir hetzen von Termin zu Termin, schaukeln Kinder, Job, Haushalt, Mann und Freunde alles gleichzeitig. „Komm, noch zwei Mal rutschen, dann müssen wir weiter zu Ballett“ oder „Schau Jonas, jetzt hast du genug geschaukelt, jetzt ist rutschen dran.“ Wir haben so viele verschiedene Sachen im Kopf und während wir noch unser Kind antauchen, denken wir schon darüber nach, was wir abends kochen und wann wir es dann noch schaffen, die Wäsche aufzuhängen.

Beobachtet man dagegen die Kinder, dann ist es eine fantastische Parallelwelt, in die wir eintauchen könn(t)en. Sie schaukeln sich erstmals ausgiebig ins Gleichgewicht, spielen dann konzentriert mit den Kieselsteinen, buddeln nachher ein wenig in der Sandkiste und Rutschen. Mit Ruhe. Sie probieren einfach aus, was ihnen Spaß macht. Sie sind in ihrer Welt und in ihren Gedanken gefangen und ganz bei sich. Kinder sind im flow, in aller Ruhe, ohne Hektik und Stress. Sie probieren sich aus, sie scheitern, sie wachsen über sich hinaus. Das gehört zum Kind-Sein dazu. Sie fokussieren sich auf eine Aufgabe, sie beschäftigen sich mit ihr und halten dann ein, um ihre Erfahrungen zu sortieren. Auch als Baby haben sie diese Fähigkeit schon – kämen dann nicht die Eltern die meinen, das Baby bespaßen zu müssen, weil es gerade ein wenig zu Ruhe kommt. Oder sie glauben ihrem Baby eine andere Aktivität anbieten zu müssen, weil es ja nicht nur mit der Rassel spielen soll.

Das nächste Mal gönnen wir uns einfach auch eine Ruhezeit und beginnen zu verstehen, wie es unseren Kindern in ihrem flow geht.

10 Dinge, die wir von unseren Kindern lernen können

  1. Auf sich fokussieren. Versuche mal, alles andere um dich herum auszublenden und nur auf dich zu hören und in dich hinein zu hören. Auf deine Gedanken und deine Gefühle. Wo führen sie dich hin?
  2. Gedanken frei lassen. Wenn dich etwas beschäftigt, dann lass deine Gedanken frei. Gib ihnen die Chance, sich neu zu sortieren.
  3. Du bist dein bester Freund. Nimm dich fest in den Arm und achte darauf, dass es dir gut geht.
  4. Genieße die Zeit mit dir. Sprich mit dir selbst, tu dir selbst etwas Gutes.
  5. Ich bin ängstlich. Du musst nicht immer stark sein und gleich eine Lösung parat haben. Du darfst Angst haben. Du musst nur wissen, dass du dich immer auf dich verlassen kannst.
  6. Sei nicht immer brav. Hör auf damit immer das zu tun, was die anderen wollen oder erwarten. Hör auf damit, immer für die anderen da zu sein und auf dich zu vergessen. Du bist nicht von den Bewertungen der anderen abhängig.
  7. Setze dich für deine Freunde ein. Sei für sie da. Sie sind wichtige Wegbegleiter.
  8. Über dich hinaus wachsen. Steh auf, richte dich auf, finde Bodenhaftung und stehe für die Dinge ein, die dir wichtig sind.
  9. Steh zu deinen Gefühlen. Wut, Trauer, Aggression, Freude, Erschrockenheit, Glück, Lachen – all das bist du. Das gehört zu deinem Leben. Genieße deine Gefühle.
  10. Fühle das Glück. Je mehr du in den flow kommst, desto mehr spürst du das Leben in dir. Kannst du es fühlen?

Ist das nicht erstrebenswert?

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