Anton hilft dem Nikolaus

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Anton war an diesem Morgen des 1. Dezembers ganz aufgeregt aufgestanden. Er hatte in der Nacht einen Entschluss gefasst. Diesen wollte er nun sofort in die Tat umsetzen. Ganz leise, um seine Eltern nicht aufzuwecken, schlich er in die Küche. Vorsichtig kramte er den Notizblock seiner Mutter aus einer Schublade hervor und trennte sorgfältig ein Blatt heraus. Anton setzte sich an den Küchentisch und begann sofort zu schreiben: „Lieber Nikolaus, hiermit möchte ich mich für ein Praktikum bei dir bewerben. Seit ich ganz klein bin, ist dies mein größter Wunsch. Jetzt bin ich endlich groß genug, um dir bei deiner Arbeit zu helfen. Ich möchte dich dabei unterstützen, den anderen Kindern eine Freude zu machen. Mit vielen Grüßen, dein Anton aus der Meisenstraße“. Behutsam faltete er den Brief und steckte ihn in einen Umschlag, den er mit: „An den Nikolaus“ beschriftete. Schnell flitzte er zum Briefkasten an der Ecke und warf den Brief ein.

An den nächsten Tagen schaute Anton nach der Schule immer voller Vorfreude in den Briefkasten. Jedoch blieb dieser leer. Am Abend des 5. Dezembers ging Anton traurig zu Bett. Der Nikolaus hatte nicht geantwortet und morgen ist schon der Nikolaus Tag. Anton war gerade eingeschlafen, als er durch ein leises Klopfen geweckt wurde. Er lief zum Fenster und grinste. Da stand er. Der Nikolaus. Und er mit einer Handbewegung zeigte er Anton, dass er hinunter kommen soll. „Du möchtest also ein Praktikum machen“, sagte der Nikolaus, als Anton vor ihm stand, „dann nimm mal diese Liste und wir legen sofort los“. Neugierig betrachtete Anton die Liste. In geschwungener Schrift standen die Namen von unzähligen Kindern darauf. Dort stand zum Beispiel: „Clara aus der Meisenstraße – hilft immer viel im Haushalt, ist lieb zu anderen Kindern, räumt ihr Zimmer nie auf“. „Hey“, rief Anton, „das ist doch das Mädchen von nebenan, woher weißt du das denn alles?“. „Das bleibt mein Geheimnis, aber sei dir sicher, ich weiß über die guten und schlechten Taten aller Kinder Bescheid. Und sei dir sicher, dass gute Taten irgendwann immer belohnt werden“, antwortete der Nikolaus bestimmt. Also zogen sie los. Es war ein merkwürdiges Duo, was da durch die Straßen zog. Sie arbeiteten die ganze Nacht und am Ende fiel Anton müde in sein Bett. Er träumte von glücklichen Kindern, die ihre Stiefel leerten und als er aufwachte, war er sich nicht mehr sicher, ob er alles nur geträumt hatte.

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