Was Babys wirklich sehen – ein kleiner Einblick

Baby schläft auf dem Rücken liegend
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Was unsere Babys sehen:

Der Sehsinn, der im Mamabauch am wenigsten gefordert wurde, braucht Monate um sich zu entwickeln. Das Sehvermögen eines Babys unterscheidet sich von dem eines Erwachsenen in mehreren Aspekten: Sehschärfe, Sehbreite, -weite und –tiefe und Farbenwahrnehmung. Zuerst sehen Babys die Welt um sie herum wie durch ein Milchglas – sehr stark verschwommen. Würde ein Erwachsener das gleiche Sehvermögen haben wie ein einmonatiges Baby, würden wir ihn als blind bezeichnen.

Welt des Babys 1 Monat nach der Geburt

Neugeborene erkennen zwar den Unterschied zwischen dunkel und hell, nehmen aber keine Farben wahr. Diese lernen sie in den ersten Lebensmonaten kennen – zuerst rot, dann grün, gelb und blau. Erst mit sechs Monaten sind Sehschärfe und Kontrastempfindlichkeit in der nahen Umgebung ähnlich den eines Erwachsenen. Bis Kinder allerdings die Sehschärfe eines Erwachsenen erreicht haben, kann es bis zu drei Jahren dauern.

In den ersten Wochen nach der Geburt bevorzugen Babys deswegen nur große, einfache Muster und kontrastreiche Bilder. Im Gegensatz zu pastellfarbigen Gegenständen, kann ein Neugeborenes kräftige Farben und Kontraste gut wahrnehmen. Eltern können diese wissenschaftlichen Erkenntnisse nutzen, um ihre Kinder babygerecht in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Manchmal geht es mit ganz einfachen Tricks z.B. der rote Lippenstift von der Mama ist ein Hingucker für jedes Baby. Eltern können aber auch auf die auf dem Markt erhältlichen Kontrastkarten oder Kontrastbücher zugreifen oder einfach große Muster z.B. ein schwarz-weißes Schachbrett ausdrucken und diese dem Baby zeigen. Solche visuellen Reize wecken nicht nur das Interesse der Babys, sondern stimulieren die Entstehung von grundlegenden Verbindungen zwischen den Gehirnzellen – den sogenannten Synapsen.

Nicht nur Sehtraining hilft

Die kontraststarken Bilder und Elemente sind aber nicht alles. Sprechen ist nicht nur wegen seiner beruhigenden Wirkung der vertrauten Stimme wichtig. Ähnlich zu den visuellen Reizen, sind verbale Reize ausschlaggebend für eine gesunde Gehirnentwicklung in den ersten Lebensjahren. „Ein Mangel an gesprochenen Worten kann das Gehirn geradezu lahmlegen.“ (C. Meves).

Studien belegen, dass sprachliche Entwicklung bereits ab dem ersten Tag unterstützt werden kann und eine wichtige Investition für die Zukunft ist. In der Praxis fällt es den Erwachsenen aber öfters schwer mit den Neugeborenen zu plaudern. Es ist aber eine reine Übungssache! Man soll jede Chance nutzen mit dem Baby zu kommunizieren und ihm die Welt rundherum erklären. Was man sieht, was man macht, was man fühlt. Je mehr man mit deinem Baby sprichst, desto leichter wird es ihm fallen die jeweilige Sprache zu erlernen und Sprachmuster zu erkennen.

Das Gehirn eines Babys ist drauf programmiert aus seinen Interaktionen mit der Umwelt und den Bezugspersonen zu lernen. Die Außenwelt ist somit die Nahrung des Gehirns und es liegt in unseren Händen, wie wir diese Außenwelt für unser Baby gestalten.

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