11 Erziehungsfehler, die du besser vermeiden solltest

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Eltern würden alles tun, um ihre Kinder vor Unannehmlichkeiten zu schützen, doch diese fürsorgliche Erziehung kann ganz gewaltig nach hinten losgehen. Stoßen diese Kinder als Erwachsene auf „normale“ Frustrationen, haben sie das Gefühl, etwas sei furchtbar schief gelaufen. In diesem Sinne stellen wir euch die Top 11 Erziehungsfehler vor, um das Bewusstsein für diese Problematik zu schärfen.

Das perfekte Kind

Keine Frage, das eigene Kind ist immer das schönste, beste, tollste, klügste und es ist auch in Ordnung, auf sein Kind stolz zu sein. Dennoch unterstützt das Erkennen von eigenen Stärken und Schwächen die weitere Entwicklung und gibt dem Kind das Vertrauen, sich selbst gut einschätzen zu können. Sei auf dein Kind stolz, aber nicht übertrieben im Sinne von: Mein Kind ist perfekt.

Alles dreht sich um dich

Bereits Rogge und Juul haben diese Problematik erkannt: Heute werden Kinder zum Lebensmittelpunkt der Eltern, es dreht sich alles um das Kind. Je jünger es ist, desto stärker braucht es diesen Halt auch und soll ihn bekommen. Aber die Bedürfnisse ändern sich. Kinder möchten aber am Familienleben teilnehmen und das geht nur, wenn es auch gelebt wird und sich nicht alles nach den Wünschen des Kindes richtet.

Vom Ich zum Wir

„Wir bekommen gerade den ersten Zahn“, „wir haben zum ersten Mal auf den Topf gemacht“ – wenn sich Eltern über ihr Kind identifizieren, zeigt es nicht von einem besonders nahen Verhältnis zum Kind, sondern davon, dass Eltern ihr eigenes Befinden über jenes des Kindes definieren. Ein großer Druck für beide Seiten.

Best friends 4ever

Kinder brauchen Eltern, die ihnen verlässliche Ansprechpersonen sind, die Entscheidungen für sie übernehmen, ihnen Werte auf den Weg mitgeben und sie in ihrer Entwicklung begleiten. Dabei ist ein offenes Verhältnis zueinander unglaublich wichtig, aber dennoch dürfen Eltern nicht die Freunde werden. An Eltern sollen sich Kinder orientieren können und wissen, dass sie immer da sind.

Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht

Schnelles Erlangung der Selbständigkeit stellt heute ein Credo in der Erziehung da. Hilf mir, es selbst zu tun (Montessori) wurde zum Leitsatz, der Kinder aber auch oft überfordert, da ihnen zu viel abverlangt wird. Kinder sollen und dürfen immer um Hilfe und Unterstützung bitten, um diese auch im Erwachsenenalter noch annehmen zu können und zu sehen, dass daran nichts falsch ist. Sie sollen ihre Kindheit mit all ihrem Zauber und Phantasie ausleben und genießen.

Stop der Gewalt

Liebesentzug, der Klaps auf den Po, auf die Finger klopfen – all das sind Methoden, die gesetzlich verboten sind, in vielen Familien jedoch an der Tagesordnung stehen. Dahinter steckt oft Verzweiflung, Hilflosigkeit und Überforderung, wenn Kinder die Grenzen immer wieder ausloten und ihre Eltern an ihre Grenzen bringen. Kinder erfahren dadurch aber, dass Gewalt ein Teil einer liebevollen Beziehung ist, denn Kinder lieben ihre Eltern immer.

Das fast perfekte Wunschkind

Nicht immer ist das eigene Kind so, wie wir es uns vorstellen. Während uns manche Charakterzüge sehr vertraut sind, erscheinen andere als furchtbar befremdlich. Wir können uns unsere Kinder nicht aussuchen und sie auch nicht in diese Richtung erziehen. Vielmehr sollte der Charakter des Kindes im Vordergrund stehen. Nichts verletzt Kinder mehr als zu spüren, dass sie nicht so angenommen und bedingungslos geliebt werden, wie sie es verdienen.

Mein Kind kann

Kein Kind ist wie das andere und auch andere Familien sind unterschiedlich. Es steht niemandem zu, über andere Familiensysteme und Erziehungsmethoden zu urteilen, solange das Kindeswohl nicht gefährdet ist. Andere Familien fühlen sich unter Druck gesetzt und genauso ergeht es den Kindern, wenn sie mit anderen verglichen werden. Sie haben das Gefühl, nicht gut genug zu sein, nicht zu genügen und die Wünsche / Vorstellungen nicht zu erfüllen. Dabei wird oft auf Talente und Besonderheiten vergessen.

Tabula rasa

Ob man es möchte oder nicht, das eigene Kind hat einen eigenen Charakter, den man nicht verändern oder abschalten kann. Statt immer wieder darauf rumzureiten, sollten die positiven Züge hervorgestrichen werden.

Zu viel des Guten

Anerkennung und Loben als Feedback spielen in der Erziehung eine bedeutende Rolle und sollen dem Kind das Gefühl geben, auf sich stolz sein zu können. Zu viel Lob hingegen tut auch nicht gut. Auf die Dosis kommt es an und darauf, dass das Kind sich nicht über das Lob definiert, sondern selbst auf seine Leistung stolz ist. Es geht auch immer ein stückweit um Kontrolle des Verhaltens: Das Kind verhält sich so, wie es von den Eltern erwartet wird, um Lob oder eine Belohnung zu erhalten.

Kein Vertrauen

Nichts hemmt die Entwicklung eines Kindes mehr als mangelndes Vertrauen, immer in Anpassung an das Alter des Kindes. Eltern müssen ihre Kinder loslassen, um ihre Entwicklung zu unterstützen. Ob es das Klettergerüst am Spielplatz ist, der Heimweg von der Schule nach Hause oder das Treffen im Park mit Freunden: Vertrauen unterstützt die Entwicklung und zeigt dem Kind auch eigene Grenzen auf. Nur durch eigene Erfahrungen lernen Kinder und wachsen an sich selbst.

 

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