Wie war das mit dem Nikolaus?

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Vom Nikolaus haben bestimmt schon alle gehört. Am Abend vor dem 6. Dezember stellen die Kinder einen Teller oder einen Stiefel vor ihre Tür und freuen sich darauf, dass der Nikolaus in der Nacht vorbeikommt und viele Süßigkeiten oder auch ein kleines Geschenk hinterlässt.

Tatsächlich ist der Nikolaus ein Bischof gewesen. Ein Bischof ist ein hoher Kirchenmann, dem mehrere Kirchen in einer Stadt oder einem Gebiet unterstehen. Nikolaus lebte vor vielen hundert Jahren in Myra, einer Stadt am Mittelmeer in der heutigen Türkei. Er kam aus einer sehr wohlhabenden Familie und ihn erwartete ein reiches Erbe. Schon als junger Mann war Nikolaus aber dafür bekannt, sein Geld den Armen zu geben und viel Gutes zu tun.

So hörte er noch lange, bevor er Bischof wurde, von einer Familie in seiner Stadt, die so arm war, dass der Vater vorhatte, seine drei Töchter zu verkaufen, weil er sie nicht länger ernähren konnte. Nikolaus ging in drei Nächsten heimlich vor das Haus der armen Familie und warf jedes Mal einen Goldklumpen durch das Fenster, für jede Tochter einen. Nun konnten sie alle zusammen bei ihren Eltern bleiben, bis sie glücklich verheiratet wurden. Und Nikolaus hörte nie auf, sein Erbe unter den Armen zu verteilen.

Als Bischof erlebte Nikolaus eine große Hungersnot, von der das ganze Land betroffen war. Da lief in den Hafen ein Schiff ein, das reichlich Getreide geladen hatte. Nikolaus eilte sofort zu den Seeleuten und bat sie, einen Teil des Korns auszuladen, damit die notleidenden Menschen Brot hätten. Die Seeleute aber sagten, das Korn sei für den Kaiser und genau abgewogen. Fehlte etwas, so müssten sie um ihr Leben fürchten. Darauf beruhigte sie Nikolaus und versprach ihnen fest, es werde ihnen kein Leid geschehen. Die Seeleute glaubten Nikolaus und luden einen Teil des Korns ab. Als sie aber mit der restlichen Ladung zum Kaiser kamen, stellten sie erstaunt fest, dass sich das Gewicht des Korns gar nicht verändert hatte! Ein Wunder, das Nikolaus bewirken konnte. Das abgeladene Korn reichte für die Bürger der Stadt noch für mehr als zwei Jahre.

Heute sollen uns die kleinen Gaben an die Kinder am Nikolaustag daran erinnern, was für ein wohltätiger Mensch er war.

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