Weihnachten ist für alle

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Wie auf Katzenpfoten Nora schlich aus ihrem Bett zur Zimmertür und versuchte, leise die Tür zu öffnen. Nur ein winziger Spalt würde ihr schon genügen, damit sie hinaussehen konnte. Denn schließlich war dieser Tag kein ganz normaler Tag. Es war Weihnachten! Und bis jetzt hatte es Nora noch nie geschafft, das Christkind bei seiner Arbeit zu beobachten.

„Nora, bleib bitte in deinem Zimmer!“ rief Noras Mama. Ihre Eltern hatten sie also entdeckt. „Schade“, dachte sich Nora, „gut, dann sehe ich das Christkind eben nächstes Jahr.“ Sie war sehr enttäuscht und sah durch das Fenster hinaus. Draußen war alles weiß, überall lag Schnee. Alle Menschen waren in ihren Häusern. „Warte, da ist jemand“, dachte Nora. Am Straßenrand stand eine alte Frau. „Das ist ja Frau Lisa!“ Nora mochte Frau Lisa gerne. Sie wohnte ein paar Häuser weiter alleine in einem kleinen Haus und war sehr nett.

Weil ihr langweilig war, öffnete Nora das Fenster und grüßte Frau Lisa. Die alte Frau Lisa freute sich sehr, von Nora zu hören. Daraufhin fragte Nora Frau Lisa, was sie denn da draußen mache. „Ach Nora, ich sehe zu, wie die Familien zusammen Weihnachten feiern. Sie sehen so glücklich aus und erinnern mich an alte Zeiten. Wie gerne würde ich wieder mit einer Familie Weihnachten feiern! Zusammen um den Christbaum sitzen und schöne Lieder singen! Aber leider habe ich keine Familie mehr.“, sprach Frau Lisa. Und Nora antwortete: „Dann komm doch zu uns! Du kannst mit uns Weihnachten feiern!“ Frau Lisa konnte gar nicht glauben, dass Nora das ernst meinte. „Wirklich?“, fragte sie. „Versprochen, wirklich!“, sagte Nora darauf.

Schnell rannte Nora zu ihren Eltern und erzählte ihnen die Geschichte von Frau Lisa. Sie konnte ihre Eltern überreden, dass die alte Frau zu ihnen ins Haus kommen durfte. Nur kurze Zeit später saßen Mama, Papa, Nora und Frau Lisa um den hell erleuchteten Christbaum herum und sangen das Lied „Stille Nacht“. Nora freute sich sehr, als sie ihre Geschenke bekam. Leider hatte sie aber kein Geschenk für Frau Lisa und war darum ein wenig traurig. „Sei nicht traurig“, sagte Frau Lisa, „ihr habt mir nämlich ein riesengroßes Geschenk gemacht. Ich bin euch so dankbar, dass ich mit euch Weihnachten feiern darf!“. Überglücklich antwortete Nora: „Kein Problem, Weihnachten ist doch für alle da!“

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