Paul ist ein kleiner Junge, gerade so alt, wie Du es bist. Er kann stundenlang im Garten spielen. Paul freut sich an einem Regenbogen ebenso wie an einem neugierigen Maulwurf. Von Computern und Fernsehern hält er gar nichts, weil der Garten viel spannender ist. Paulchen kann dort verspätete Walderdbeeren ernten und Raureif auf Herbstblättern entdecken. Igel schlurfen manchmal in der Dämmerung durch den Garten. Sie schlecken schmatzend die Pellkartoffeln mit Milch auf, die Paul ihnen heimlich unter einen Johannisbeer-Busch gestellt hat. Paul beobachtet sie von seinem Dachfenster aus mit dem Fernrohr.
Doch in diesem Sommer war alles wie verhext. Es regnete, wenn Paul baden gehen wollte. Es war stürmisch-kalt, sobald Paul seine Shorts angezogen hatte. Wenn er Kaulquappen am Bach sammelte, um sie in einem Glas mit nach Hause zu nehmen, kam plötzlich ein Gewitter auf.
„Es ist wie verhext in diesem Sommer!“ schimpfte auch Pauls Vater. So kam Paul zu der Überzeugung, dass eine gefährliche Wetterhexe im Spiel sein musste. Die Erwachsenen hatten natürlich andere Erklärungen – aber das macht ja nichts. Eltern können ja auch nicht alles wissen. Eine Wetterhexe kann sehr gefährlich sein, wenn sie ohne Aufsicht bleibt. Das ist mit kleinen Kindern ja ebenso. Beide haben nur schlimme Streiche im Kopf. Kleine Kinder haben allerdings keine Blitze, keinen Dauerregen und keinen Donner zur Hand, wenn sie andere ärgern möchten.
Nachdem Paul die gefährliche Wetterhexe als Ursache seiner Probleme ausgemacht hatte, verzog er sich in sein Kinderzimmer. Er dachte über einen Zauberspruch nach, der helfen sollte. Es wäre doch toll, wenn die Wetterhexe nur nachts Regen schickt und verlernt, wie man Gewitter macht. Paul versuchte es mit dem Zauberspruch „Pfefferquatschum Gigantenratz Donnerkrach Kakerlakensee“, aber nichts geschah. Er probierte „Bumfiedel Drumbinatus Kakalimba Knickebruch Frustoribum“, aber der neue Zauberspruch wirkte anscheinend auch nicht. Darüber schlief der kleine Junge ein. Es war aber auch mühsam, eine gefährliche Wetterhexe in Schach zu halten.
Am nächsten Tag war herrliches Herbstwetter. Vielleicht hatte einer der Zaubersprüche ja Wirkung gezeigt. Paul zog mit Bruder Tobias und Nachbars Tochter Ella zum Teich, um Kaulquappen zu fangen. Natürlich erzählte er den beiden nichts von der Wetterhexe.
Liebe Mama, lieber Papa!
Falls deine Lieblinge noch nicht schlafen, lies doch einmal ganz langsam und leise diesen Text vor:
Erinnere dich an gestern, an die Welle am Meer. Heute kannst du auch einen sanften Wind spüren, der über dein Gesicht streicht.Ganz zart und angenehm.
Den Wind streichelt deine Wangen, deine Stirne, deine Wangen, deine Nase.