Mama, warum bist du so traurig?

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Lisa kommt nach der Schule nach Hause. Sie schließt die Tür auf und legt die Schultasche unter den Kleiderständer. Aus der Küche duftet es nach frisch gebackenem Brot.
„Mama, ich bin wieder zu Hause!“, ruft sie und geht in die Küche. Mama sitzt am Küchentisch. Sie hebt den Kopf, als sie Lisa sieht.

„Hallo, Liebes. Hast du Hunger? Ich habe Milchbrötchen für dich und deinen Bruder gebacken“, sagt sie und lächelt. Ihre Augen sind rot. Lisa sieht, dass sie geweint hat.
„Mama, was ist passiert? Warum bist du so traurig?“, fragt sie.
„Liebes, Bruno ist verschwunden. Ich bin heute Morgen mit ihm Gassi gegangen. Im Wald hat er plötzlich ein Eichhörnchen gesehen. Er hat sich von der Leine losgerissen und ist ihm hinterhergelaufen. Ich habe ihn gerufen, aber er ist nicht wieder zurückgekommen. Ich habe ihn lange gesucht, aber ich konnte ihn nirgends finden“.

Lisa lässt sich auf den Stuhl sinken und sagt: „Bruno hat das doch schon so oft gemacht. Er ist immer wieder nach Hause gekommen. Er wird bestimmt auch jetzt wieder den Weg finden“. Mama wischt sich die Augen. „Ich weiß, Liebes. Du hast Recht. Aber ich bin so traurig. Dein Bruder hat doch heute Geburtstag. Wenn er nach Hause kommt und sieht, dass Bruno weg ist, kann er sich nicht über die Torte und die Geschenke freuen. Er wird nur an Bruno denken und sich Sorgen machen“.

Da steht Lisa plötzlich auf: „Ich werde Bruno suchen“, sagt sie, „Ich will nicht, dass du so traurig bist“. Das Mädchen geht zur Haustür und zieht die Schuhe an. Als sie die Tür öffnet, kann sie es kaum glauben.
„Mama, Bruno ist da! Er spielt im Garten mit einem Stock!“ Mama rennt nun ebenfalls hinaus. Als sie Bruno sieht, beginnt sie wieder zu weinen.

„Aber Mama, warum bist du traurig? Es ist doch gut ausgegangen!“, sagt Lisa.
„Ich weine nicht, weil ich traurig bin, Liebes. Ich weine vor Glück“, schluchzt Mama.


Liebe Mama, lieber Papa!
Schläft dein Schatz/deine Schätze schon? Nein? Dann probiere es doch mit diesem Text:

Erinnere dich an gestern, an die Welle am Meer. Heute kannst du auch einen sanften Wind spüren, der über dein Gesicht streicht. Ganz zart und angenehm.
Der Wind streichelt deine Wangen, deine Stirne,  deine Wangen, deine Nase.

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