Der Wind fegte durch die nächtlichen Straßen. Er ließ die Deckel der Mülltonnen klappern. Er ließ die Äste der Bäume gegen die Fenster der Häuser donnern. Mit seinen kräftigen Böen brachte er das Laub zum Rauschen. Wenn er in die Türspalte hinein fuhr, pfiff es leise. Der Wind war laut und er hielt Paulchen wach. Weil er nicht schlafen konnte, sprang er in einem Satz aus dem Bett und lief in die Küche. „Mama, Mama, ich kann nicht einschlafen“, sagte er aufgeregt zu seiner Mutter, „Der Wind ist so laut. Er lässt mich nicht schlafen.“
Seine Mutter nahm ihn sanft bei der Hand und führte ihn zurück ins Bett. Sie setzte sich zu ihm an die Bettkante und lauschte aufmerksam dem Wind. „Stell dir vor, der Wind würde dir ein Schlaflied singen.“, sagte sie, „Hörst du die Melodie?“ Paulchen schwieg. Auch er lauschte nun dem Wind. Wenn die Luft durch die Türspalte schoss, pfiff eine Melodie. Das Donnern der Äste am Fenster war so gleichmäßig, als wäre es der Takt. Als Begleitung rauschte das Laub und die Mülltonnen klapperten leise. Als der kleine Paul das Lied des Windes hörte, lächelte er zufrieden und kuschelte sich zurück in die Kissen. Langsam schlossen sich seine Augen und der Wind trug ihn sanft in den Schlaf hinüber. „Gute Nacht, Wind.“, murmelte er schläfrig, bevor er zu träumen begann. Als er in seinem Traum dem Wind begegnete, bedankte er sich demütig, weil das Lied des Winds das schönste Schlaflied war, das er je gehört hatte.
Liebe Mama, lieber Papa!
Schläft dein kleiner Engel immer noch nicht? Probier es doch mit einem Meditationstext:
Bevor du jetzt einschläfst, legst du deine beiden Hände auf deinen Bauch. Spürst du, wie sich dein Bauch beim Atmen bewegt.
Ganz langsam auf und ab.