Der Regenmacher

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Louis schaute aus dem Fenster und bestaunte den schönen, roten Abendhimmel als Mama ihn ins Badezimmer rief.
„Mami?“, fragte Louis als er ins Bad stapfte: „Magst du den Frühling?“
„Ja, sehr gern sogar! Ich liebe es, wenn die Bäume wieder grüne Blätter tragen und die Blumen aus der Erde sprießen“, sagte Mama.

Nachdem Louis zur Toilette gegangen war, mit Mama Zähne geputzt und sich gewaschen hatte, schlüpfte er in seinen kuscheligen Lieblingspyjama.
Louis legte sich in sein Bett und Mama deckte ihn zu. Aber bevor er beruhigt einschlafen konnte musste er seiner Mama noch eine wichtige Frage stellen:
„Warum mögen erwachsene Leute eigentlich keinen Regen?“
„Wie kommst du denn darauf?“, fragte seine Mama erstaunt.
Da erklärte Louis: „Alle schimpfen immer auf den Regen. Manchmal sogar die Kinder. Heute im Kindergarten haben wir einen Jahreszeitenkalender gebastelt, und fast alle Kinder wollten den Sommer malen. Frau Meier fragte, was denn am Sommer so besonders ist. Die Kinder lieben es Eis zu essen, sagten sie. Marie mochte den Winter, weil man rodeln kann. Und Leon mochte den Herbst weil er so gerne die bunten Blätter, die von den Bäumen fallen, sammelt. Nur niemand wollte den Frühling malen. Im Frühling wäre nichts Besonderes meinten sie. Und es würde oft regnen, besonders im April.“

„Es kommt immer darauf an“, begann Mama, „der Regen hat auch viele gute Seiten! Die Pflanzen brauchen Wasser um zu wachsen, und man kann ja auch tolle Sachen im Regen erleben.“
„Ja?“ fragte Louis neugierig, „was denn?“
„Naja, du könntest beim nächsten Regen deine Gatschhose anziehen, in die Gummistiefel steigen und dann entdecken wir die Regenmacher – Welt!“, schlug Mama vor.
„Regenmacherwelt?! Was ist das?!“, wollte Louis aufgeregt wissen.
„Der Regenmacher schenkt uns den Regen und wenn man dann nach Draußen geht, findet man eine ganz andere Welt vor, die Pfützen sind für kleine Käfer zum Beispiel richtig große Seen! Wir bauen ein Papierschiffchen und schicken es auf große Seefahrt, wenn Du Lust hast“, sagte Mama.
„Ja!“ leuchteten Louis Augen „oder wir springen in Pfützen! Das macht Spaß! Ich mag den Frühling und den Regen!“, sagte Louis und lächelte während seine Äuglein sich ganz langsam schlossen. Er hoffte, dass der Regenmacher gleich morgen den Regen schickt…


Liebe Mama, lieber Papa?
Schläft dein Schatz/deine Schätze schon? Nein? Dann probiere es doch mit diesem Text:

Erinnere dich,
wie du heuer im Sommer über eine Wiese gegangen bist.
Hast du da auch einen Schmetterling gesehen, oder vielleicht mehrere? Kannst dich noch an die Farben erinnern und  daran, wie leicht der Schmetterling von Blume zu Blume geflogen ist?
Sieh dir jetzt dieses Tier einmal von der Nähe an.
Vielleicht hat es sich gerade auf deine Hand gesetzt. Wie leicht und wie schön es ist. Du kannst die Fühler sehen und die Flügel und die ganz zarten Beine… und wenn du so auf diesen Schmetterling schaust, kannst du auch ganz leicht und sanft atmen, so sanft wie ein Schmetterling, leicht, sanft, leicht, und sanft…

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