Mit Beikost beginnen

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Mit Beikost beginnen – Iris wollte wissen:

Wann beginnt man mit der Beikost? Welche Bücher haben gute Rezepte für selbstgemachten Brei?
Selber Kochen vs. Gläschen kaufen – Was ist besser?

Danke, Iris

 

Hallo Iris,

die Einführung fester Nahrung wirft in der Tat viele Fragen auf: Wann kann mit Beikost begonnen werden? Wie führt man Beikost richtig ein? Worauf muss man achten? Und ist selber kochen gesünder als Gläschen?

Rund um die Beikostempfehlungen gibt es immer wieder neue Erkenntnisse und neue Trends, die Eltern verunsichern. Sobald das Kind 4 Monate alt ist, werden die meisten Eltern zum ersten Mal mit dem Thema Beikost konfrontiert – nicht selten von Herstellern der Babykost, die „nach dem 4. Monat“ auf ihre Gläschen drucken. Die Sorge, dass dem Kind Nährstoffe fehlen könnten wenn das Kind weiterhin „nur“ gestillt wird oder mit der Flasche gefüttert wird, ist eine Urangst. Diese Urangst ist nicht unbegründet, denn Kinder von Eltern, die selbst noch einen Nahrungsmangel erlebt haben (wie etwa in den Nachkriegsjahren) wurden mit einem anderen Druck ans Essen geführt, als es heute der Fall sein muss. Heute haben wir das Problem mit dem Überangebot an Nahrungsmittel, die uns nicht gut tun. Dass Stillen nach Bedarf oder füttern mit Pre-Nahrung nach Bedarf das Beste für das Kind ist, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Eltern vertrauen darauf, dass sich das Kind holt, was es braucht. Dieses Vertrauen dürfen sie auch weiterhin in ihr Kind haben. Es geht beim Beikoststart nicht darum möglichst schnell eine Mahlzeit nach der anderen zu ersetzen, sondern um das Kennenlernen neuer Geschmäcker und Varianten.

Mit Beikost beginnen

„Klassisch“ und sehr weit verbreitet ist der Beginn mit Gemüse mittags. Für dein Baby ist das Essen vom Löffel eine völlig neue Erfahrung – bisher ist ihm bekannt, dass Hunger und Durst durch Saugen an der Brust oder an der Flasche gestillt werden. Es ist zu Beginn völlig normal, dass dein Kind Zeit braucht sich an die neue Form der Nahrungsaufnahme zu gewöhnen, aber auch an den neuen Geschmack. Wichtig ist, dass du dich nach den Bedürfnissen deines Kindes richtest. Dein Kind zeigt dir schon, wann es für Beikost bereit ist. Die WHO empfiehlt, das Kind die ersten sechs Monate ausschließlich zu stillen bzw. mit Milch zu ernähren, ehe feste Nahrung eingeführt wird.

Beikostreife

Sobald ein Baby beginnt dem Löffel gierig hinterherzuschauen fragen sich Eltern, ob es schon Zeit für Beikost ist – aber dieses Anzeichen alleine reicht noch nicht aus.

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Brei vs. Fingerfood

Oft arbeiten Eltern mit vielen Tricks, um den Brei irgendwie in ihr Baby zu bekommen und ignorieren dabei, wenn das Baby den Brei wieder ausspuckt, den Kopf wegdreht oder weint. Auch die Ablenkung mit Youtube-Videos ist ein mittlerweile beliebtes Mittel um das Kind vom Essen abzulenken. Die Füttermethode ist eine, die für viele Kinder nicht passt, weil es sie irritiert. Viele Kinder essen lieber selbst oder löffeln den Brei lieber selbst, als gefüttert zu werden. Wichtig ist, dass der Beikostweg zur Familie passt. Egal ob Brei gefüttert wird, das Kind Fingerfood bevorzugt oder eine Mischung aus beidem erhält. Gemeinsam haben sie eines: Die Beikosteinführung, egal ob mit Brei oder Fingerfood, ist keine schnelle Abstillmethode. Es heißt BEIkost, nicht ANSTATTkost.

Genauso verhält es sich bei den Gläschen: Gläschen unterliegen strengen Kontrollen – dennoch kommt es immer wieder zu Lebensmittelrückrufen. Ich bin kein Gegner von Gläschen, meine Kinder haben sie unterwegs genauso bekommen, wie im Urlaub oder wenn ich mal keine Zeit zum Kochen hatte. Zu Hause war es mir wichtig, frisch zu kochen und auch nicht mehr Aufwand, weil ich einfach von unserem „normalen“ Familienessen ein wenig abgezweigt habe, bevor die Gewürze kamen. Meine Kinder sind mit einer Mischung aus Brei und Fingerfood groß geworden, je nach Situation. Ich war froh, dass sie beides annahmen: Brei und Stücke, Gläschen und frisch gekocht. Was mich an den Gläschen am meisten störte war, dass es kaum welche gibt, die nicht gemischt sind. Reine Gemüsesorten gibt es kaum – und ab einem bestimmten Monat kam es mir vor, als wären die  meisten in Tomatensauce getränkt. Fast so, als würde man das Gemüse verstecken wollen. Das war mein Hauptgrund, warum ich mich dafür entschieden habe, für meine Kinder frisch zu kochen und Gläschen nur als Ergänzung in Ausnahmesituationen zu verwenden. Du kannst auch übrigens selbstgekochten Brei ganz einfach warm mitnehmen, nämlich in einem Thermos.

 

Zum Abschluss möchte ich dir noch ein paar Bücher zeigen, die ich ganz toll finde. Über die Links unten kommst du direkt zum Buch und zur Beschreibung:

 

1: Das breifrei!-Kochbuch: So schmeckt es dem Baby und der ganzen Familie. Mit 80 leckeren Rezepten von David Gansterer
2: Die neue Babyernährung: Breie und Fingerfood für die Kleinsten
3: Das Babykochbuch: Die besten Rezepte für Ihr Kind von 4 bis 12 Monaten
4: Gourmini. Liebevoll kochen für die Kleinsten. Brei, Püree und mehr – Verwöhn-Rezepte für Babys und Kleinkinder
5: Baby-led Weaning – Das Grundlagenbuch: Der stressfreie Beikostweg
6: Junika beginnt zu essen. Breifreie Beikost für Ihr Kind. Ein Erfahrungsbericht mit vielen Rezepten für die ganze Familie.
7: Eins, zwei – Brei!: Einfache Grundrezepte, x-mal variiert
8: Babybrei: Der sichere Einstieg in die Beikost. Informationen, Empfehlungen, die besten Rezepte

Du kannst dich auch auf welovefamily noch durch weitere Artikel zum Thema Beikost lesen:

Beikostreife: Ist mein Baby reif für Beikost?

Beikost einführen: Die wichtigsten Tipps im Überblick

Beikost: Richtig essen von Beginn an

10 Tipps für den Beikoststart – so gelingt es garantiert

Baby-led Weaning: Fingerfood statt Brei

Alles Liebe,

Anna von welovefamily

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