Kleine Nervensägen

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Auf einem großen Feld lebte ein Hase in einer windgeschützten Mulde. Es war Winter, und er verließ seine Mulde nur, wenn er sich auf Nahrungssuche begab. Das Feld war schön zugeschneit und der Hase genoss seine Ruhe.

Doch auf einem nahe gelegenen Feld lebte eine Mäusefamilie mit vielen Kindern. Bei diesen ging es immer lustig zu, auch am späten Abend waren sie noch unterwegs und zu Scherzen aufgelegt. Besonders großen Spaß machte es ihnen, ihren Nachbarn, den Hasen, zu ärgern. Sie gingen in die Nähe seiner Mulde und kicherten und riefen: „Osterhas´, Osterhas´, komm aus deinem Loch heraus!“ Der Hase, der einfach nur seine Ruhe haben wollte, kam schließlich hervor und fragte: „Was ist los?“ Die Mäuse fragten darauf: „Was macht ein Osterhase im Winter?“ Der Hase brummte genervt: „Ich bin kein Osterhase!“ Die Mäusekinder rannten kichernd weiter.

Am nächsten Abend schneite es wieder, und der Hase hatte es sich in seiner warmen Mulde bequem gemacht. Plötzlich hörte er es wieder kichern, kaum darauf rief es: „Osterhas´, Osterhas´, komm aus deinem Loch heraus!“ Er beschloss, sich gar nicht daran zu stören, doch er hatte nicht mit der Ausdauer der kleinen Mäuse gerechnet. Sie ließen nicht locker, bis er schließlich doch nach draußen ging. Und wieder musste er sich die Frage anhören: „Was macht ein Osterhase im Winter?“ Sehr genervt brummte er „Ich bin kein Osterhase!“

Am Abend danach besuchte ein Hase, der ganz in der Nähe wohnte, den Hasen in seiner Mulde. Da es immer recht spät wurde, bis der Besucherhase nach Hause ging, hatte dieser eine Taschenlampe mitgebracht. Er hatte nicht mehr die besten Augen und konnte mit der Lampe den Weg beleuchten. Auch an diesem Abend rief es wieder: „Osterhas´, Osterhas´, komm aus deinem Loch heraus!“ Da hatte der Besucher eine Idee.

Der Hase trat aus seiner Mulde hervor, während der Besucherhase seine Taschenlampe so auf ihn richtete, dass sich ein riesiger Schatten zeigte. Alleine die Ohren des Hasen wirkten zehn Mal so lang als sie es tatsächlich waren. Damit hatten die Mäuse nicht gerechnet. Sie hörten sofort auf zu kichern und rannten weg.

Von diesem Abend an ließen sie den Hasen in Ruhe und er konnte wieder ein ungestörtes Leben auf dem Feld führen.


Liebe Mama, lieber Papa!
Schläft dein Schatz/deine Schätze schon? Nein? Dann probiere es doch mit diesem Text:

Bevor du jetzt einschläfst, legst du deine beiden Hände auf deinen Bauch. Spürst du, wie sich dein Bauch beim Atmen bewegt.
Ganz langsam auf und ab.

Vielleicht kannst du dir vorstellen, es ist eine Welle, die du spürst, wie am Meer.
Sie bewegt dich ganz langsam: Einatmen und Ausatmen.

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