Kind findet nur mit schaukeln und wiegen in den Schlaf

shutterstock 252806203

Hallo,
mein Kleiner wird bald 7 Monate, leider haben wir extreme Schlafprobleme. Seit er drei Monate ist findet er nur durch tragen, wiegen, Kinderwagen in den Schlaf- also nur mit Bewegungen. Seit Kurzem schaffen wir ihn nicht mehr in der Nacht zu beruhigen, er schläft durch wippen ein aber sobald wir aufhören schreit er. So geht’s die ganze Nacht. Körperkontakt, singen, … Nichts hilft. So schläft er manchmal nur 15 -30 min, auch tagsüber. Sobald die Bewegungen aufhören ist er munter. Kennt dies jemand oder hat wer einen guten Tipp, wir sind mit unseren Kräften am Ende. Liebe Grüße, K.

Liebe K.,

du beschreibst sehr gut, was dein Sohn braucht: Bewegung. Es fällt ihm sichtlich schwer zur Ruhe zu kommen und er braucht zur Beruhigung körperliche Stimulation wie Bewegung, Schaukeln, Hüpfen. Das tritt häufig bei Kindern auf, die den Übergang zwischen Aktivität, Anspannung und Entspannung schwer finden. Die Anspannung kann auch seelischer Natur sein – gerade ist dein Kind in einem Alter, in dem sich viel für ihn ändert: Seine Wahrnehmung, seine Motorik, vielleicht auch seine Essensaufnahme. Die vielen neuen Eindrücke können ihn überfordern.

Was deinem Sohn also helfen kann, ist Hilfe bei der Entspannung: Vielleicht hilft euch da die Schmetterlingsmassage nach Eva Reich und Metchild Deyringer? Diese besondere Art der Massage hat keine positive Auswirkung auf das Nervenkostüm und kann ganz einfach in den Alltag integriert werden. Vielleicht gibt es jemanden in deiner Nähe, der diese Massagetechnik anbietet. Die Massage kann ein Weg sein, von der Aktivität in die Entspannung zu finden. Und dein Baby muss entspannt sein, damit er schlafen kann.

Aber noch etwas ist bei euch wichtig: Das Ändern der Schlafsignale

Schlafsignale ändern

Ich denke, es wissen alle Eltern, dass Rituale am Abend sinnvoll sind und wahrscheinlich habt auch ihr schon eines eingeführt. Diese typischen Schlafsignale wie ausziehen, die Zähne putzen, den Pyjama anziehen, das gedämmte Licht, etc. bereiten das Gehirn deines Kindes vor, in den Schlafmodus zu kommen. Bei euch ist das Tragen bzw. Schaukeln ein Schlafsignal – was am Anfang noch verlässlich klappte, entwickelte sich für euch nun zu einer Belastung. Dein Sohn glaubt nun, das Schaukeln gehört unausweichlich zum Einschlafen dazu und hat das Gefühl, ohne dem Schaukeln nicht einschlafen zu können. Er wird weiterhin dafür kämpfen, dass er geschaukelt wird – und das nicht aus Boshaftigkeit oder weil er euch ärgern möchte, sondern weil es für ihn zum Schlafen dazugehört. Er gerät dann in eine echte Unruhe und kann natürlich nicht einschlafen – wie denn auch? Um zu schlafen, braucht er Entspannung.

Lass dir bitte nicht einreden, dass du deinem Kind hier etwas angewöhnt oder ihn verwöhnt hast: Das Gegenteil ist der Fall. Die meisten Babys schlafen am besten mit Bewegung ein, weil sie es aus dem Bauch kennen. Das ist völlig normal und natürlich. Irgendwann ändern sich aber die Bedürfnisse, auch deine, und dann ist es gut hinzuschauen und zu sagen: Stop, ich kann nicht mehr. Das Positive daran ist ja, dass du es mit einer liebevollen Begleitung ändern kannst. Nicht von heute auf morgen, aber sanft. Du kannst ein Schlafsignal behutsam und langsam Schritt für Schritt ersetzen, wenn du es nicht mehr aushältst.

Was bei der Abgewöhnung wichtig ist: Lass dein Kind nicht schreien. Führe das Abendritual wie gewohnt durch, aber statt dein Kind zu schaukeln, nimmst du es zu dir und setzt dich mit ihm hin. Er wird protestieren, weil er etwas anderes erwartet. Also trägst du ihn ein wenig, setzt dich dann wieder hin. Dieses Muster „tragen und hinsetzen“ solltest du ein paar Tage durchziehen, bis das Schaukeln als Signal abgelöst wurde.

Es gibt auch die Möglichkeit, einen Ersatz für das Schaukeln zu finden:

Eine Federwiege – also eine Art Hängematte, ein Beutel. Die Federwiege hat den Vorteil, dass sie auf die Bewegungen deines Kindes reagiert. Wenn er also gerade dabei ist aufzuwachen und er sich bewegt, dann beginnt die Federwiege leicht zu wippen und die Bewegung hilft deinem Sohn, weiterzuschlafen.

Noch eine Idee: Warst du schon bei einem Osteopathen? Vielleicht hat dein Sohn Verspannungen, die in ihm Unruhe auslösen und ihn davon abhalten, zu entspannen. Hier kann ein Osteopath wirklich „Wunder“ helfen – ich habe es bei mir selbst erlebt.

Ich möchte dir auch noch ein paar Einschlafhilfen vorstellen, die für euch vielleicht nützlich sein könnten:


Das Schaukelding verwandelt das Bett einfach in eine Wiege und unterstützt dein Baby, so in den Schlaf zu finden. Ein platzsparende und effektive Möglichkeit.

Der lolaloo Kinderwagenschaukler ist eine mobile Einschlafhilfe für Kinder, die am Kinderwagen befestigt wird und jeden Kinderwagen schaukelt. Dein Sohn muss nicht zwingend erforderlich in einem Bett schlafen, wenn es im ersten Schritt im Kinderwagen besser klappen würde.
Zuletzt möchte ich dir noch den Robopax vorstellen, eine automatische Babyschaukel. Es ist eine Platte, auf die du den Kinderwagen oder das Bett stellen kannst und die dein Baby sanft im Herzschlag-Rhtyhmus schaukelt.

Ich hoffe, es war ein Tipp dabei, der euch ein wenig ruhigere Nächte beschert.

Alles Liebe, Anna von welovefamily

TEILEN